Archive for the ‘neu’ Category

Wasser

Die Wassergeschichte hat einen neuen Platz gefunden. Wie künftig alle Schwerpunktsthemen wird sie auf dem rechten Rand verlinkt und ist leicht unter dem Sammelbegriff LESEN zu finden.

Hier geht es direkt zu der Geschichte.
Die Geschichte ist inzwischen etwas länger geworden.

Die nächsten 37 Jahre

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Der Titel dieses Blogs kann genau so sehr in die Irre führen wie der Gegenstand dieses Blogs. Ohne es genau zu hinterfragen, könnte man implizieren, dass der Autor 37 Jahre alt ist und damit rechnet, bis zu seinem 74 Lebensjahr arbeiten zu müssen. Wahr ist vielmehr, dass der Autor vor 37 Jahren das erste Mal mit einem Software-Fehler konfrontiert war. Irgendwo hat das dann in meinem Leben Niederschlag gefunden.

Das Thema dieses Blogs ist Software-Test.

Zum Einstieg möchte ich meine erste Begegnung mit einem Softwarefehler vor 37 Jahren berichten.

Als neunzehnjähriger Werkstudent arbeitete ich bei einem großen Elektronikkonzern in der EDV als Operator. Das war für mich die beste Gelegenheit, einem Computer nahe zu kommen.

Jeden Monat musste ein Programm laufen, dass sich „offene-Posten-Buchhaltung“ nannte. Es lief im Durchschnitt acht Stunden und war für den Operator ein angenehmes Programm. Zu Beginn musste man ungefähr einen Drittelmeter Lochkarten in die Zuführungsrinne platzieren. Danach lief das Programm von selbst mit Ausnahme der halbstündigen Bandwechsel im klimatisierten Bandraum.

Dann gab es noch einen notwendigen Eingriff. Nach einigen Stunden lief das Programm auf einen absoluten Halt. Die Daten mussten sortiert werden und der Sortiergenerator lief mit den vier Bandlaufwerken einfach nicht fehlerfrei. Es gab damals nur eine gleichartige Anlage, die sechs Laufwerke hatte. Dort war der Sort-und-Merge-Algorithmus entwickelt worden und hatte funktioniert. Ich erfuhr davon erst Jahre später.

Um das Programm fortzuführen, musste ich auf der Konsole einige Register neu laden. Die eingestellten Ziffern wurden mit kleinen Lämpchen im Excess-3-Code dargestellt. Danach wurde noch ein Sprungbefehl auf eine fixe Adresse eingegeben und auf RUN gedrückt. Nach einiger Zeit beherrschte man die Abfolge im Schlaf. Ich kann mich aber erinnern, dass ich ungläubig staunte, als ich meine Kollegen das erste Mal bei dieser Tätigkeit beobachtete.

Ich habe damals nicht verstanden, warum die Firma diesen Fehler nicht beheben ließ. Mir erschien es als sehr großes Sicherheitsrisiko, Menschen in den Ablauf eingreifen zu lassen. Weiß Gott, was man damals hätte hacken können:)

Heute darf ich behaupten, dass ich verstehe, warum man nichts unternommen hat. Das Leben mit Fehlern ist im Softwarebereich notwendig. Vernünftiger Software-Test sorgt aber dafür, dass wir unter den Fehlern nicht zu sehr leiden müssen und dass ihre Auswirkungen erträglich bleiben.

In diesem Blog möchte ich einige Gedanken darstellen, welche dieser Sorge Rechnung tragen.




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